Blitzer Kennedybrücke Bonn – Fahrverbot droht. Verkehrsanwalt sinnvoll?

[Funky-Junky]

Hi zusammen,

mich hat’s letzte Woche auf der Kennedybrücke erwischt – Handy am Ohr, Polizei direkt hinter mir, dazu angeblich 15 km/h zu schnell in der 50er-Zone.
Heute kam der Bußgeldbescheid: 180 €, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot.
Ich bin beruflich auf das Auto angewiesen (Außendienst, Bonn + Umland) – jetzt überlege ich, ob sich ein Verkehrsanwalt in Bonn lohnt.

Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Lohnt sich der Aufwand? Kosten? Chancen?

Bin für jeden Input dankbar!

[SatzSalat]

Oha, üble Kombi!

Handy am Steuer + Geschwindigkeit ist halt ne Steilvorlage fürs Fahrverbot.

Ich war in ähnlicher Lage (allerdings in Beuel, Blitzer an der Kreuzung). Ich hab damals keinen Anwalt genommen, weil’s am Ende doch glasklar war.

Aber wenn du auf die Fahrerlaubnis angewiesen bist: Ja, Anwalt kann Sinn machen.

Lass dir aber nix erzählen: Auch Anwälte können keine Wunder vollbringen.

[Guido]

Hey @Funky-Junky,

in deinem Fall würde ich zumindest eine Akteneinsicht prüfen lassen – das kann nur ein Anwalt. Es ist nämlich nicht unüblich, dass bei Handy-Verstößen die Beweislage dünn ist (Foto unscharf, keine eindeutige Haltung erkennbar usw.).
Ein spezialisierter Verkehrsanwalt in Bonn kann da wirklich helfen – kostet je nach Aufwand, aber wenn es um den Job geht, relativieren sich die Kosten oft.

Ich hatte mal mit der Kanzlei von Preuschen in Bonn zu tun – super auf Verkehrsrecht spezialisiert, sympathischer Auftritt, schnelle Reaktion. Die haben meinen Fall damals (auch wegen Fahrverbot) sauber abgewickelt, Einspruch eingelegt und am Ende war’s "nur" ein Punkt ohne Fahrverbot.

Webseite: https://www.kanzlei-vonpreuschen.de/

[Kollo]

Ich würde mich da nicht zu früh freuen.
Ein Freund von mir hat auch auf einen Anwalt gesetzt – viel bezahlt, nichts gewonnen.
War zwar ein anderer Fall (Alkoholgrenze knapp überschritten), aber am Ende sagte sogar der Anwalt: "Da geht nix."
Andererseits: Wenn du den Schein brauchst, kann sich jeder Versuch lohnen.
Lass dir am besten vorher einen groben Überblick über die Kosten geben – gute Kanzleien machen das transparent.

[Sarah]

Kurze Frage in die Runde:

Sind diese Verkehrsanwälte nicht oft überlastet und machen nur Standardkram?

Hab das öfter gehört – so nach dem Motto: „Wir legen mal Einspruch ein und gucken, was kommt.“

Oder gibt's da in Bonn echte Profis, die sich Zeit nehmen?

[Guido]

@Sarah - Gute Frage. Gibt sicher beides (wie bei allen anderen Dingen auch)

Ich kann nur sagen: Bei von Preuschen hatte ich das Gefühl, dass mein Fall individuell geprüft wurde. Kein Baukasten-Gedöns, sondern konkrete Einschätzung nach Akteneinsicht und klarer Kommunikation.

Die sitzen auch direkt in der Bonner Innenstadt, Nähe Bertha-von-Suttner-Platz. Also kein Callcenter-Anwalt oder so.

[sheezy]

Ich fahre täglich über die Kennedybrücke und kenne die Blitzer... leider…

Wichtig: Bei Wiederholungstätern (mehrere Punkte, ähnliche Delikte) sind die Chancen auf "Gnade" gering.
Wenn das dein erster Verstoß ist, stehen die Chancen besser.

Hatte mal nur ein Bußgeld und konnte das Fahrverbot in eine erhöhte Geldbuße umwandeln lassen – mit Hilfe vom Anwalt.
Aber: Hängt stark vom Amtsgericht Bonn ab. Die sind manchmal kulant, manchmal knallhart.

[Funky-Junky]

Danke für die ganzen Antworten!

Ich hatte tatsächlich bisher keinen Punkt. Das mit der Beweisführung bei Handyverstoß war mir neu – war ja kein Foto dabei.

Ich schau mir mal die Kanzlei an, die Guido empfohlen hat.

Weiß jemand, was so eine Erstberatung ungefähr kostet?

Danke!!

[Aldmeri]

Kommt drauf an.

Wenn’s nur um grobe Einschätzung geht, bieten manche Kanzleien das sogar kostenlos an oder pauschal für 100–150 €.
Ich hatte mal bei einer Kanzlei angefragt (nicht in Bonn), die wollten direkt 250 €, ohne Akteneinsicht. Das fand ich frech.
Mein Tipp: Frag vorher nach einem Festpreis für die Akteneinsicht + Ersteinschätzung. Dann kannst du immer noch entscheiden.

Grüße

[Guido]

Ich hatte damals ca. 120 € für Akteneinsicht + erste Bewertung gezahlt – bei von Preuschen. Danach wusste ich genau, ob sich der Aufwand lohnt.