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Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 19.05.2025, 09:47
von Torti7
Moin zusammen,

ich bin gerade mitten in der Renovierung unseres Einfamilienhauses (BJ '78) und überlege, im Keller ein kleines Bad einzubauen – WC, Dusche und Waschbecken. Das Problem: Liegt alles unterhalb der Rückstauebene. Bedeutet wohl, ich brauche eine Abwasserpumpe bzw. Hebeanlage, richtig?

Hab schon ein bisschen recherchiert, aber ehrlich gesagt verliere ich den Überblick bei all den verschiedenen Modellen, Förderhöhen, Freistromrädern, Schneidwerken usw. :shock:

Dazu kommen Fragen wie:

Wie laut sind die Dinger wirklich?

Was kostet sowas im Betrieb?

Wie zuverlässig arbeiten die auf Dauer?

Welche Hersteller taugen was?

Muss ich das genehmigen lassen?

Bin dankbar für jede Erfahrung, Empfehlung oder auch einfach Warnung, worauf ich achten sollte. Muss nicht High-End sein, aber auch kein Billigteil, das nach 2 Jahren den Geist aufgibt.

LG

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 19.05.2025, 16:04
von Stefan B.
Hallo Torti,

ja, das kenn ich! Hab vor zwei Jahren auch ein Kellerbad eingebaut – bei uns war’s fast identisch: Altbau, alles unter Rückstauebene.

Zur Sache:

Lautstärke: Moderne Pumpen sind deutlich leiser als früher, aber du wirst sie trotzdem hören – gerade beim Spülen. Wir haben unsere hinter einer gedämmten Verkleidung „versteckt“, bringt viel.

Kosten: Anschaffung liegt je nach Modell bei 300–800 €. Laufende Kosten sind überschaubar (Stromverbrauch sehr gering), ABER: Wartung nicht vergessen.

Zuverlässigkeit: Unsere läuft bisher problemlos. Ich würde aber auf Modelle mit Rückstauklappe + Schneidwerk achten – falls mal was „Gröberes“ mit durchrutscht :?

Tipp: Wir haben eine Pumpe von Sanibroy – gut, aber teuer.

Wegen Genehmigung: Frag mal bei eurer Kommune. Manche wollen ’ne Rückstausicherung eingetragen haben, aber das variiert total.

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 19.05.2025, 16:53
von Mondschein
Hallo,

bin selbst Architektin, betreue regelmäßig solche Umbauten. Grundsätzlich brauchst du bei Räumen unter Rückstauebene entweder:
a) eine rückstausichere Abwasserhebeanlage (DIN EN 12050), oder
b) eine Rückstauklappe mit Notabschaltung – aber: Letzteres ist nur bei selten genutzten Räumen erlaubt (z. B. Waschkeller), nicht bei dauerhaft genutzten Bädern.

Was heißt das für dich? Wenn du wirklich ein vollwertiges Bad willst: Abwasserpumpe mit Rückstauschutz ist Pflicht.

Wichtig: Pumpen mit Schneidwerk sind vor allem bei Toiletten mit langer Förderstrecke oder Höhenunterschieden sinnvoll. Ohne WC reicht oft eine Grauwasserpumpe.

Grüße

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 12:01
von Obi-Wan
Kann Mondschein nur zustimmen.
Ich arbeite bei einem TGA-Planer (Technische Gebäudeausrüstung) und würde ergänzen:

Finger weg von „No-Name“-Importen. Klingt billig, wird aber teuer.

Achte auf Ersatzteillieferung + Support! Ich empfehle gern https://www.brunnenpumpen.com/Abwasserpumpen
– da bekommst du auch Beratung, die was taugt. Hab mit denen ne Fäkalienpumpe für ein Gewerbeobjekt eingebaut – DN32, 8,5 m Förderhöhe, 50 °C – hält seit 3 Jahren, keine Ausfälle.

Was ich gut finde: Die geben auf der Seite gleich konkrete Werte zu Förderhöhe, Druckanschluss etc. an – ist echt nicht bei allen so. Und wer mal versucht hat, ohne passende Maße zu planen, weiß, wovon ich spreche.

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 13:06
von Array
Kurze Rückfrage Obi-Wan:
Kann man da auch als Privatperson bestellen oder machen die nur B2B? Ich liebäugele auch mit einer kleinen Hebeanlage fürs Gäste-WC im Keller (ohne Dusche). Reicht da eine Grauwasserpumpe?

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 13:17
von Obi-Wan
Array hat geschrieben:
20.05.2025, 13:06
Kurze Rückfrage Obi-Wan:
Kann man da auch als Privatperson bestellen oder machen die nur B2B? Ich liebäugele auch mit einer kleinen Hebeanlage fürs Gäste-WC im Keller (ohne Dusche). Reicht da eine Grauwasserpumpe?
Ja, kannst du ganz normal bestellen, ist ein regulärer Shop. Die haben Hebeanlagen für Grauwasser und Schwarzwasser, steht immer dabei. Für ein Gäste-WC brauchst du definitiv eine mit Fäkalienzulassung (DIN EN 12050-3 beachten). Sonst kriegst du Ärger beim Rückbau oder bei Versicherungsschäden.

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 14:31
von Schattenläufer
Ich misch mich mal ein – nicht aus Profi-Sicht, sondern als jemand, der’s DIY gemacht hat:
Hab 2022 eine Kleinhebeanlage eingebaut (Pumpfix von Kessel). Fazit:

Leise, Einbau ging mit etwas Geschick auch allein, Rückstausicherung dabei, Wartung ist fummelig, Ersatzteile nicht überall schnell zu bekommen.

Würde im Nachhinein lieber was nehmen, was „offener“ aufgebaut ist – mehr Zugang, weniger Schrauberei. Und: Teste, wie weit du dein Abwasser wirklich pumpen musst! Ich hab mich da grob verschätzt und war an der Fördergrenze :)

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 14:50
von Torti7
Mega, danke euch allen für die super Inputs – das hilft mir echt weiter!

Obi-Wan – Die Seite schau ich mir definitiv mal an. Klingt nach einem Anbieter mit Ahnung.
Mondschein – Danke für den Hinweis mit der DIN-Norm, das war mir nicht bewusst.
Stefan – Gedämmte Verkleidung ist notiert, gerade für Nachtbetrieb sicher sinnvoll.

Was mich noch interessiert: Wie oft lasst ihr eure Pumpen warten? Muss ich da jährlich ran oder reicht alle paar Jahre?

Danke, LG

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 15:07
von Mondschein
Je nach Nutzung:

Gäste-WC, selten genutzt: alle 2–3 Jahre checken.

Täglicher Betrieb (z. B. Bad mit Dusche): 1× jährlich, vor allem Dichtung, Schneidwerk, Rückstauklappe prüfen lassen.

Wenn du das nicht selbst machen willst: Viele SHK-Betriebe bieten kleine Wartungspauschalen an, lohnt sich langfristig.

Grüße

Re: Abwasserpumpe für Bad im Keller – eure Erfahrungen?

Verfasst: 20.05.2025, 16:08
von Stefan B.
Kann ich bestätigen. Bei uns kommt alle 18 Monate der Kundendienst. Kostet ca. 90 Euro, aber dafür keine bösen Überraschungen im Winter.